Orchestercode: Ob – 0/0/0/0 - 0/0/0/0 - 4/4/2/2/1
Solo: Oboe (1)
Violine (8), Viola (2), Violoncello (2), Kontrabass (1)
Abschnitte/Sätze:
quasi Rondo | quasi Passacaglia
Uraufführung
24. März 2003 Stadttheater Wels
Mitwirkende: Ingensand Ingo, Tavernaro Peter, Bruckner Orchester Linz
Das zweisätzige Werk hat ein Zitat aus Jak 3,1-12 zum Titel, der von der Macht der Zunge handelt. Er beschreibt die Auswirkungen der Zunge, ihre Unbezähmbarkeit, ihr entflammende und zugleich verzehrende Wirkung.
Der Titel ist auf zwei musikalischen Ebenen für mich von Bedeutung. Einerseits ist die Zunge und Ihre Beherrschung eine speziell für Bläser existentielle Frage. Zugleich aber will hier die Oboe als „pars pro toto“ für die Musik und ihre Folgen ganz allgemein verstanden werden.
Andererseits wird das Zeichen des Rads, der Unendlichkeit in der musikalischen Form eines „quasi Rondo“ bzw. einer „quasi Passacaglia“ versinnbildlicht und die Auswahl des verwendeten Tonmaterials und der rhythmischen Strukturen ist eng mit der Verwendbarkeit musikalischer Tonbuchstaben im Titel verbunden.
Die oben beschriebene Ambivalenz von „in Brand setzen = in Bewegung versetzen“ und „verbrennen = vernichten“ spiegelt sich nicht nur in den abrupten Temporückungen des ersten Satzes wider. Wichtiger noch als ein scheinbar wohl überlegtes und gut erklärbares Kompositions-prinzip ist aber die Freiheit, sich zugunsten der Musik über alle eigenen Regeln hinweg zu setzen.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 6. 4. 2020): Schmidinger Helmut . ... und das Rad des Lebens in Brand setzt .... In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/146088 (Abrufdatum: 22. 11. 2024).